• Kinderwunsch

    Ihr Kinderwunsch

    In der Schweiz ist zurzeit etwa jedes sechste Paar ungewollt kinderlos – mit steigender Tendenz. Vielleicht haben auch Sie schon Abklärungen und Behandlungen hinter sich, vielleicht möchten Sie sich erstmalig über die Situation orientieren. Diese Seiten geben Ihnen einen Überblick über den Prozess und die Behandlungsmöglichkeiten.

    Kinderwunsch

    Erstbesprechung

    Die Sterilitätsabklärung bezieht idealerweise von Anfang an beide Partner ein und beginnt mit einem ausführlichen Gespräch. Für die erste Standortbestimmung reservieren wir uns ca. 1 Stunde Zeit.

    Wir gehen auf Ihre individuelle Situation ein, informieren Sie umfassend über die Gründe einer ausbleibenden Schwangerschaft und definieren zusammen mit Ihnen das weitere Vorgehen und mögliche Behandlungswege. Sollten Sie Ergebnisse früherer Untersuchungen haben, wäre es gut, wenn Sie diese mitbringen könnten.

    Bei der optimalen Vorbereitung auf die Schwangerschaft geht es u.a. um Impfschutz und Nahrungsergänzung. Wir bitten Sie daher Ihren Impfausweis mitzubringen. Um das Risiko eines offenen Rückens beim Kind zu reduzieren, sollten Sie täglich 0.4 mg Folsäure einnehmen.

    Was ist Unfruchtbarkeit 

    Nach Definition der WHO redet man von Unfruchtbarkeit, wenn trotz regelmässigem ungeschützten Geschlechtsverkehr während zwei Jahren keine Schwangerschaft eintritt.

    Da die Erfolgschancen der Therapie altersabhängig sind, kann es aber durchaus Sinn machen, schon vor Ablauf eines Jahres erste Schritte zu unternehmen.

    Die Gründe der nicht eintretenden Schwangerschaft können bei der Frau, beim Mann oder bei beiden Partnern zusammen liegen. Oftmals trifft man bei fundierten Abklärungen nicht eindeutig auf den Grund für die Unfruchtbarkeit. Möglicherweise ist es eine Kombination aus vielen kleinen Faktoren bei beiden Partnern, die eine ersehnte Schwangerschaft verhindern.

    Ausserdem handelt es sich meistens nicht um eine Unfruchtbarkeit, sondern um eine Minderfruchtbarkeit, das heisst, die Wahrscheinlichkeit des Eintretens einer Schwangerschaft in einem bestimmten Zyklus beträgt manchmal deutlich weniger als 20-25%. Bei den Behandlungen geht es dann immer darum, diese Wahrscheinlichkeit auf ein möglichst normales Niveau zu heben.

    Mögliche Ursachen der 
    Unfruchtbarkeit

    Die Ursachen reichen von hormonelle Störungen, die zu einem Ausbleiben des Eisprungs oder zu einer ungenügenden Reifung der Eizelle führen. Verschluss oder Verwachsungen des Eileiters, die die Beweglichkeit einschränken und so die Chance auf eine Schwangerschaft beeinträchtigen. Störungen der Gebärmutterschleimhaut und Fehlbildungen der Gebärmutter, so dass sich der Embryo nicht richtig einnisten kann. Fehlen oder schlechte Qualität des Spermas.

    Allgemein liegt die Ursache in 30% der Fälle  beim Mann, in 30% bei der Frau und 
    in 30% bei beiden Partnern. In 10% aller Fälle bleibt die Ursache jedoch auch nach allen Abklärungen unklar. Um eine aussagekräftige Grundlage für ein Behandlungskonzept zu schaffen, sollten beide Partner in einem frühen Stadium der Abklärungen miteinbezogen werden. 

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    Grundvoraussetzungen und Abklärung

    Einige Grundvoraussetzungen sollten für eine Schwangerschaft erfüllt sein. Diese gilt es abzuklären.

    Grundvoraussetzungen für eine Schwangerschaft sind ein regelmässiger Eisprung, genügend befruchtungsfähige Spermien sowie durchgängige Eileiter und eine anatomisch normale Gebärmutter.

    Natürlich darf man nicht vergessen, dass die Fruchtbarkeit der Frau naturgemäss mit zunehmendem Alter abnimmt, dieser Prozess beginnt bereits mit 30 – 35 Jahren relevant zu werden.

    Abklärungen

    • Testzyklus

      In einem sogenannten Testzyklus werden am Zyklusanfang die wichtigsten Hormone (Hormonstatus), Antikörper (Infektionsschutz) und weitere Werte, die im Zusammenhang mit Schwangerschaft von Bedeutung sind, im Blut bestimmt. Zusätzlich kann mit Ultraschall zu Zyklusbeginn die Funktionsreserve des Eierstocks abgeschätzt und ab dem 12. Zyklustag der Eisprung (Ovulation) und der Aufbau der Gebärmutterschleimhaut (Endometrium) überprüft werden. Weitere Blutentnahmen in der zweiten Zyklushälfte geben Informationen über die Qualität des Eisprungs und die Funktion des Gelbkörpers.

      Üblicherweise wird parallel dazu auch die männliche Fruchtbarkeit mit Hilfe eines Spermiogramms (mikroskopische Untersuchung einer Samenprobe) geprüft.

      Es ist auch möglich, schon während des Testzyklus die Eileiterdurchgängigkeit zu prüfen. Meist geschieht dies mittels Ultraschalls (Kontrastmittelsonografie) oder über eine Bauchhöhlenspiegelung (Laparoskopie).

    • Spermiogramm

      Die Samenanalyse gibt Aufschluss über die Fruchtbarkeit des Mannes und weitere Andrologische Probleme (z.B. Varikozele). Wir bieten nicht nur das Basis-Spermiogramm, sondern auch weiter, individuelle Möglichkeiten der Samenanalyse. Das Basis-Spermiogramm (BRONZE) beurteilten die Konzentration, Beweglichkeit und Form der Spermien.

      Ein Spermiogramm (SILBER) ist empfohlen im Falle eines Kinderwunsches. Neben dem Basis-Spermiogramm werden weitere qualitative Parameter (z.B. Gradient Aufbereitung) bewertet.

      Darüber hinaus kann eine sehr detaillierte Untersuchung der Samenzellen erforderlich sein. In diesem Spermiogramm (GOLD) ergänzen wir die bereits im SILBER-Modell vorhandenen Analysen mit dem DNA-Fragmentierungstest und dem HSA-Test (Hyaluron-Bindungstest).

    • Prüfung der Eileiterdurchgängigkeit

      Ultraschall (Kontrastmittelsonografie)
      Durchführung zwischen 8. und 12. Zyklustag. Nach Darstellung des Muttermundes mit einem Scheidenspiegel (wie bei der jährlichen gynäkologischen Untersuchung) wird ein feiner Katheter in die Gebärmutterhöhle geschoben. Durch diesen Katheter wird ein Kontrastmittel gegeben, welches dann mit dem Ultraschall auf seinem Weg durch die Eileiter in die Bauchhöhle verfolgt werden kann. Die Untersuchung kann menstruationsähnliche Unterbauchkrämpfe auslösen, eine Narkose ist aber nicht erforderlich. Manchmal kommt es auch unmittelbar danach zu Übelkeit oder zu einem Blutdruckabfall. Können mit dieser Technik die Eileiter nicht eindeutig beurteilt werden, empfehlen wir meistens eine Bauchhöhlenspiegelung (Laparoskopie).

       

      Bauchhöhlenspiegelung (Laparoskopie)
      Durchführung zwischen 8. und 12. Zyklustag, ambulant in Allgemeinnarkose. Durch einen kleinen Schnitt im Bauchnabel wird eine Optik in den Bauch geführt, mit der die ganze Bauchhöhle auf dem Bildschirm betrachtet werden kann. Die Durchgängigkeit der Eileiter wird geprüft, indem blaue Farbe in die Gebärmutterhöhle gespritzt wird, deren Austritt dann direkt auf dem Bildschirm verfolgt werden kann. Diese Untersuchung empfehlen wir vor allem dann, wenn Hinweise für eine Endometriose (starke Schmerzen bei der Menstruation und/oder beim Geschlechtsverkehr), Narben oder Verwachsungen (Baucheingriffe in der Vorgeschichte, Eileiter-Entzündungen, Eileiter-Schwangerschaft, Chlamydien-Antikörper) bestehen oder wenn die Kontrastmittel-Ultraschalluntersuchung nicht eindeutig war. Meist wird gleichzeitig eine Gebärmutterhöhlenspiegelung durchgeführt.

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